Sie haben Jugendeinrichtungen renoviert, Erlebnisgärten errichtet, mit Flüchtlingen gearbeitet und sich an Umweltprojekten beteiligt: Am Samstag, den 19. September 2015 trafen sich international engagierte Jugendliche und Fachkräfte von zwölf NRW-Jugendeinrichtungen in Bochum. Zusammen mit internationalen Partnern setzen sie innerhalb von drei Jahren 36 nachhaltige Workcamp-Projekte in 15 europäischen Ländern um. In Bochum haben sie ihre bisherigen Projekte präsentiert, Erfahrungen ausgetauscht und die Planungen für weitere Projekte fortgesetzt.

Die Bilanz des Workcamp-Sommers 2015 kann sich sehen lassen. Neun der insgesamt 36 Workcamp-Projekte, die im Rahmen des Förderprogramms ewoca³ bis 2017 geplant sind, konnten bereits in diesen Sommerferien umgesetzt werden. Drei weitere internationale Jugendbegegnungen stehen in wenigen Wochen an. So werden in den Herbstferien Jugendliche aus Köln, Russland und der Ukraine zusammenarbeiten. Sie führen unter anderem Arbeiten in einem Hochseilgarten in Wissen an der Sieg durch. Unabhängig von aktuellen politischen Konflikten schaffen sie sich so gemeinsam ein Umfeld, in dem sie aufregende Ferien erleben können. In einem anderen Projekt in Dortmund unterstützen Jugendliche aus Italien und Belarus zusammen mit jungen Menschen aus der Region einen Lernbauernhof.

Über das internationale Engagement in dem von der NRW-Landesregierung geförderten Programm informierte sich auch Thomas Eiskirch, NRW-Landtagsabgeordneter und SPD-Oberbürgermeisterkandidat in Bochum. „Ich bin beeindruckt davon, wie vielfältig die Ansätze sind, mit denen die Workcamps vor Ort etwas verbessern“, sagte Eiskirch. „Die Förderung von ewoca³ ist gut angelegtes Geld. Wenn junge Menschen aus verschiedenen Ländern in so einem Projekt europäische Solidarität ganz praktisch organisieren, dann sind das Erfahrungen, die auch politisch ganz wichtig sind.“

In Nordrhein-Westfalen ist ewoca³ ein erfolgreich arbeitendes Förderprogramm. Jugendliche aus anderen Bundesländern hatten dagegen bisher nicht die Möglichkeit, sich zu beteiligen. „Ich bin froh, dass wir in diesem Jahr den Grundstein dafür legen konnten, das zu ändern“, sagt Elke Wegener, Geschäftsführerin des Internationalen Bildungs- und Begegnungswerks e.V. (IBB e.V.). „Eine Förderung aus dem Innovationsfonds im Kinder- und Jugendhilfeplan des Bundes hat es uns in diesem Sommer erstmals ermöglicht, auch drei Projektpartner aus Brandenburg, Thüringen und Schleswig-Holstein zu unterstützen. In den anderen Bundesländern gibt es ebenfalls großartiges Potential, das genutzt werden sollte. Um das zu ermöglichen, führen wir aktuell Gespräche mit der Politik.“

Am 02. November 2015 organisiert das IBB zusammen mit dem Landesjugendring Brandenburg eine Fachtagung zu den Perspektiven internationaler Jugendarbeit. Die Tagung findet im Landtag Brandenburg statt. Eingeladen sind Fachkräfte der internationalen Jugendarbeit, engagierte Jugendliche und VertreterInnen aus Politik und Wissenschaft.

Internationales Engagement lohnt sich — für alle!